Der Entwurf übernimmt die axialsymmetrische Grundstruktur des spätgotischen Kirchenbaus. Der durch Grabungen entstandene Freiraum wird durch einen monolithischen Körper besetzt, die neuen Räume bleiben als Negativformen aus dem monolithischen Gebilde ausgespart. Eine spezielle Treppenanlage verbindet Oberkirche und Unterkirche. Konzentrationspunkt der Anlage ist der Andachtsraum, dessen seitlichen Raumabschluss die Grablege bildet. Der Zugang zum Archäologiebereich liegt auf Höhe des Zwischenpodestes, zwei Nischen im Baukörpermonolithen ermöglichen die Präsentation von kleinformatigen Fundstücken. Die Herausbildung der Raumschalen erfolgte in Stampflehmbauweise mit der durch die Grabungen geborgenen bis zu 1500 Jahre alten Friedhofserde.
bildeten die Grundlage für eine architektonisch, atmosphärisch, sensibel verdichtete Ar-chitekturintarsie im Untergrund der Sülchenkirche.
Die Architekten befragen die Geschichte, den Ort, die Aufgabe, das Material und antworten mit einer alle Sinne berührenden Raumskulptur. Sie arbeiten mit greifbarem Licht, spürbaren Materialen und archaischen Räumen. Das Betreten und Hinabsteigen wird zum authentischen Erlebnis und bleibt den Besuchern in echter Erinnerung. In einer Welt, die immer mehr das Unwesentliche zelebriert, bietet diese Architektur einen wahren, positiven Ankerpunkt für die Menschen.
Zum Abschluss noch ein großer Dank an den Bauherren, der den Mut hatte, diese Bauaufgabe aus der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft zu führen und damit ein zart leuchtendes Beispiel setzt, für die moderne Kirche im 21. Jahrhundert.