Der Neubau an der Elisabeth-von-Thadden-Schule markiert mit seinem innovativen Raumprogramm den Wandel der pädagogischen Praxis des Gymnasiums, das für die Klassen der Mittelstufe bereits zuvor neue Lernformen erprobte. Der neue Lernort setzt auf vielfältige Raumangebote für "kompetenzorientiertes Lernen": Die Klassenräume, sogenannte Heimaten, werden durch einen vorgelagerten "Marktplatz" verbunden. Hier haben die Architekt:innen unterschiedliche Zonen und Atmosphären für verschiedene Lernmodi gestaltet, wie beispielsweise Bereiche für Teamarbeit und Orte für den Rückzug in das konzentrierte Selbstlernen. Ergänzt wird das Angebot durch eine Arena für Zusammenkünfte, eine Teamstation für Lehrkräfte und Kreativ-Werkstätten. Der Entwurf ermöglicht der Stadtöffentlichkeit einen Zugang zur bestehenden Aula sowie der tiefliegenden neuen Sporthalle und ergänzt die Ansammlung aus unterschiedlichen Schulgebäuden im denkmalgeschützten und atmosphärisch reizvollen ehemaligen Klostergarten.
Als Teil des Gebäudesaums am Rand des ehemaligen Klostergartens gesellt sich mit dem Erweiterungsneubau der Elisabeth-von-Thadden-Schule in zweiter Reihe ein markanter Baustein zum heterogenen Schulkomplex. Mit einer Sporthalle und einem dreigeschossigen Unterrichtsbereich werden zwei kontrastierende Nutzungen von außen ablesbar übereinandergestapelt. Beide Welten kommunizieren in beeindruckender Intensität mit dem wertvollen Baumbestand des Parks und schaffen eine unverwechselbare, naturnahe Atmosphäre im Inneren. Die Klassenräume bilden sich außen wie auch innen mit einer geschuppten Ziegelfassade ab und bilden jeweils wiedererkennbare Adressen für die Schülerinnen und Schüler. Sie werden über eine multifunktionale, lichtdurchflutete Kommunikationsfläche miteinander verbunden, die sich über eine Terrasse in den Grünraum der Baumkronen öffnet. Ein Beitrag zum zeitgemäßen Schulbau auf Basis eines modernen Schulkonzeptes mit sehr viel Atmosphäre und einer unverwechselbaren Identität.