Zwei Architekturbüros und ein paar Experimente: Auf dem Gelände der ehemaligen Campbell-Barracks bauen sich die beiden Architekturbüros ap88 und SSV Architekten ihr neues Domizil. Es entsteht ein Gebäude mit einer gemeinsam genutzten Mitte - ein Versuch, offene Strukturen, die Wahrung von Abgrenzungsmöglichkeiten und die Ansprüche sieben weiterer Mieter zu vereinen. Und eine bauliche Vorbereitung für die Transformation des Arbeitens von heute hin zum Netzwerken, Kooperieren, Co-Worken und Kollaborieren in der Zukunft. Auf dem Kasernenareal bildet der Neubau einen integrierten Baustein, im Inneren entwickelt sich eine freie Wege- und Raumabfolge, die mit der Orthogonalität bricht. Aus einem freien Raum wird ein sozialer Raum für ca. 150 Menschen im Haus am Marlene-Dietrich-Platz. Die gemeinsamen Flächen transformieren zum öffentlichen Raum und laden ein.
Das Projekt ist von der ersten Konzeptidee über Planung, Nutzung und Erscheinungsbild das Realisat eines ergebnisoffenen und partizipativen Prozesses, den zwei Architekturbüros gemeinsam entwickelt und realisiert haben. Es bildet einen festen Stadtbaustein im räumlichen Gefüge des neuen Stadtteils, der aus einem Konversionsareal der ehemaligen „Campell-Barracks“ entstanden ist. An eine gemeinsame Mitte gliedern sich beidseitig zwei gleiche Gebäudeteile an, die dann von den beiden Architekturbüros individuell aufgeteilt und ausgebaut wurden. Gemeinschaftlich genutzt wird eine Modellbauwerkstatt und ein großer Konferenzraum. Gemeinsames und Individuelles gehen fließend ineinander über. Der begrünte Innenhof ist als halböffentlicher Stadtraum in Fortsetzung des öffentlichen „Marlene-Dietrich-Platzes“ vor dem Gebäude gedacht. Hier bricht die Orthogonalität des Gebäudes und wechselt zu einer freien Wege- und Raumfolge. Von hier werden sämtliche Einrichtungen erschlossen, auch eine mietbare „Eventlocation“ im Dachgeschoss, die im Alltag als Speiseraum von beiden Büros genutzt wird. Das Erdgeschoss ist in kleinere Gewerbeeinheiten aufgeteilt, inklusive einer offenen Co-Working-Fläche. Das gesamte Projekt stellt einen Versuch dar, der Transformation des zukünftigen Arbeitens einen baulichen Rahmen zu geben. Netzwerken, Kooperieren, Co-Worken sind hier keine leeren Worthülsen, sondern geschaffene und gebaute Realität – die eigentliche Stärke dieses Projektes.