Mit dem Museumsdepot wird die Sammlung mit außergewöhnlichem kulturellen Wert für die Region Oberrhein verortet: Die Architektur bildet nun die Adresse für das kulturelle Gedächnis der Region. Es ist kein Kulturtempel oder Präsentationsbau, sondern ein Zweckbau - ein Ort der aktiven Arbeit, Konservierung, Restaurierung und der Forschung bzw. der Vorbereitung von Ausstellungen und Publikationen. Die Gesamtform des Gebäudes mit überwiegenden Lagerflächen als Dunkelräume ist monolithisch als Landmarke im neu angelegten Gewerbegebiet ausgebildet. Die energetisch klug angeordneten Öffnungen für Büros und Allgemeinflächen nach Norden und Osten verhindern sommerlichen Wärmeeintrag und schaffen zugleich gute natürliche Nordlicht-Situationen für die Arbeit der Konservatoren und Archivare. Sie gliedern den ansonsten monolithischen Körper mit minimalen Mitteln.
Der Depotneubau innerhalb des neuen Gewerbegebiets ist ein städtebauliches und architektonisches Statement!
Das Anforderungsprofil für die Unterbringung der Sammlung mit überwiegend unbelichteten Lagerflächen und hohen konservatorischen und sicherheitstechnischen Ansprüchen ließ scheinbar wenige Spielräume für Gestaltung. Doch diese wurden konsequent genutzt.
Das Pflichtprogramm wird souverän erfüllt: Die großen Lagerflächen sind über zwei Geschosse klar strukturiert und bilden in ihrer baulichen Umsetzung einen wohltuend zurückhaltenden Raum für die heterogene Vielfalt der Sammlung. Büros und Werkstätten bieten optimale Bedingungen für konservatorische und archivalische Arbeiten. Farbakzente werden gesetzt, wo sie möglich und sinnvoll sind, wie z.B. in den Treppenhäusern. Ein überhöhter Werkstattraum sowie wenige, präzise gesetzte und sehr sorgfältig detaillierte Öffnungen verleihen dem großen, monolithischen Baukörper skulpturale Prägnanz. Die Messlatte für zukünftige Gewerbebauten ist gesetzt.