In der historischen Altstadt Biberachs kann, nach Abriss eines einsturzgefährdeten Wohnhauses, ein Neubau entstehen. Vorgaben der Bauverwaltung: Massivbauweise, Lochfassade und Satteldach mit Biberschwanzziegeln. Zweiseitiger Grenzbau, ein denkmalgeschütztes Nachbarhaus, an das angebaut werden muss und die unmittelbare Nähe zum ältesten Haus Biberachs (Baujahr 1319) sind eine Herausforderung. Der Neubau spricht eine moderne Architektursprache, ohne den Dialekt des Ortes zu verlieren. Homogene, massive Umfassungswände aus Infraleichtbeton, formen sein modernes Erscheinungsbild, das sich in die heterogene Altstadt einfügt. Von außen fast winzig wirkend, empfängt das Haus mit unerwartet großzügigen Räumen. In einer spannenden Bauphase ist ein betoniertes, leises Unikat gewachsen, dessen besonderer Entstehungsprozess im Inneren und Äußeren des Hauses zeitlos dokumentiert, spür- und ablesbar bleibt.
Inmitten der historischen Altstadt von Biberach an der Riß wurde dieses neue Wohnhaus in massiver Bauweise aus sichtbarem lnfraleichtbeton errichtet. Es fügt sich sensibel in das Umfeld ein, ohne zu verleugnen, dass es eine moderne Zutat darstellt.
Ein nicht erhaltenswertes Gebäude wurde durch diesen charmanten Neubau ersetzt. Das Haus fügt sich harmonisch in den Kontext ein und greift hierbei charakteristische Details und bauliche Auflagen auf. Unübersehbar interpretiert das Architekturbüro diese jedoch viel sachlicher und knapper. Das Dach etwa besitzt dieselbe Neigung wie die der denkmalgeschützten Nachbarn und ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. Schöne Details sind die in die Fassade eingetieften Felder, in denen Fenster und Türen liegen. Auch im Innern ist der Beton an vielen Stellen sichtbar, einen Kontrast hierzu bilden Oberflächen in massivem Holz. Das Wohnhaus zeigt auf beispielhafte Art und Weise, wie man sensibel und zugleich beinahe etwas provokant akzentuierte Kontraste zur Umgebung setzen kann.