Neubau Geo- und Umweltforschungszentrum (GUZ)
Tübingen

Architekturbüro
LPH 1-2: Vermögen und Bau Amt Tübingen LPH 2-5: KAAN Architecten, Rotterdam LPH 5-8: Höhler + Partner Architekten, Aachen
XZ Rotterdam, Niederlande
www.kaanarchitecten.com
Bauherr
Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau, Amt Tübingen
Tübingen
Auszeichnung
2023
Sachgruppe
Hochschule
Kreisgruppe
Neckar-Alb
Jahr der Fertigstellung
2020
Beschreibung
Beschreibung

Der Neubau Geo- und Umweltforschungszentrum bietet eine gute Raumstruktur für die interdisziplinäre Arbeitsweise und eine hohe Flexibilität in den dynamischen Entwicklungen der Forschung bei Optimierung der Installationswege.
Die strenge Gliederung sieht den Bereich der Lehrräume am 3-geschossigen Foyer mit Platz zum gemeinsamen Lernen und Austausch direkt am Campusplatz vor. Auf der West- und Südseite erstrecken sich Bürospangen, im Osten liegen hochinstallierte Laborbereiche, unterteilt in eine Großraumlaborlandschaft mit Dokumentationszonen und einen Bereich mit Sonderlaboren, die die Heterogenität der Geologen abbilden. Zwischen den beiden Innenhöfen mit Natursteinfassaden befinden sich die Mittelzonen mit attraktiven, offenen Teeküchen.
Der Fassade vorgelagert sind umlaufende Elemente mit vertikalen Sichtbetonscheiben. Diese Verschattungswirkung ermöglicht einen kontrollierten Tageslichteinfall und den Verzicht auf außenliegenden beweglichen und wartungsintensiven Sonnenschutz.

Würdigung
Würdigung

Forschungsbauten ähneln sich immer mehr. Kostengrenzen, Normen, Richtlinien und Bauordnungen erschweren eine ortstypische, ästhetisch anspruchsvolle und erinnerungswerte Architektur. Das GUZ ragt dagegen aus allem Banalen heraus. Geschickt wurde die Hanglage genutzt, um zwei Höfe auf verschiedenen Höhen und um diese herum das komplexe Raumprogramm unterzubringen. Im Eingangshof der Bereiche für Aulen und Auditorium offenbart sich eine geometrisch überraschende, souveräne Gestaltung mit Beton und Holz, die in einer skulpturalen, hinreißend schönen, exzellent ausgeführten Treppe kulminiert. Die Hoffassaden bestimmen einen behaglichen Charakter, außen fasziniert eine akkurate Beton-Glas-Fassade. Sie wirkt wie eine Hommage an die 1960er-Jahre, als mit dem Bau des Campus begonnen wurde. Mit messerscharf gesetzten horizontalen und vertikalen Betonplatten ist eine Zone ums Haus gelegt, die neugierig auf das Innere macht und zugleich beruhigende Distanz schafft. Klare Gestaltungs- und Konstruktionsentscheidungen sowie exzellente Ausführung treffen eindrucksvoll zusammen.

Projektbeteiligte
Projektteam
Ute Roming, Marcus Wandel, Viktor Fischer, Klaus Höflich
Beteiligtes Architekturbüro
LPH 2-5: KAAN Architecten, Boompjes 255, 3011 XZ Rotterdam, Niederlande
LPH 5-8: Höhler+ Partner Architekten, Roermonder Straße 110, 52072 Aachen
Projektsteuerung
keine
Tragwerksplanung
wh-p GmbH Beratende Ingenieure, Stuttgart
Haustechnik
Rentschler und Riedesser Ingenieurgesellschaft mbH für Technik im Bau, Filderstadt
Elektro
Gackstatter Beratende Ingenieure GmbH, Stuttgart
Bauphysik
BBI Bayer Bauphysik, Fellbach
Akustik
BBI Bayer Bauphysik, Fellbach
Brandschutz
Sinfiro GmbH & Co.KG, Balingen
Landschaftsarchitektur
Koeber Landschaftsarchitektur, Stuttgart
Innenarchitektur
ZieglerBürg, Stuttgart
Fassadenplanung
Bollinger und Grohmann GmbH, Frankfurt am Main
Planung Labor
Ingenieurbüro für Gesundheitswesen GmbH, Leipzig
Planung Reinraum
Ingenieurbüro für Versorgungstechnik Thomas Sailer, Tübingen
Kunst am Bau
Martin Bruno Schmid, Stuttgart
Bodenmechanik
Henke & Partner GmbH, Stuttgart
Standort
Schnarrenbergstraße 94 + 96, 72076 Tübingen
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