Errichtet wurden die markanten, denkmalgeschützten Gebäude in den 60er-Jahren durch das Architekturbüro Auras, als sogenannte Punkthäuser in Form von Doppeltürmen, ausgeführt in Sichtbeton, Glas und Holzverschalung. Block G wie auch die anderen Wohnblöcke des früheren Aufbaugymnasiums dienen heute der Unterbringung von Mitarbeitern der Finanzverwaltung. Die typische Erscheinungsform der 60er-Jahre zu erhalten und dabei gleichzeitig der neuesten Energieverordnung gerecht zu werden war das erklärte Ziel. Die Fassadenflächen blieben unangetastet - die Dämmung erfolgte an der inneren Hüllfläche, die Fenster wurden erneuert und mit einem Sonnenschutz versehen. So entstanden 58 Einzelzimmer mit integriertem Nassbereich. Zu erneuern waren die Installationen sowie an die geänderten Brandschutzbestimmungen anzupassen. Die neuen Nasszellen wurden als Einbauten analog eines Möbels komplett vorgefertigt eingestellt. Das Farb- und Materialkonzept nimmt die ursprüngliche Farbkonzeption auf.
Die Jury würdigt mit der Auszeichnung die überzeugende und nahezu „unsichtbare Arbeit“ der Architektinnen und Architekten am Block G der denkmalgeschützten Punkthäuser. Die in den 1960er Jahren vom Architekturbüro Auras entworfenen Doppeltürme wurden mit der sensiblen energetischen Sanierung behutsam ins 21. Jahrhundert geführt. Die Finanzverwaltung nutzte während Aus- und Fortbildungszeiten die 58 Zimmer als Unterkunft, in die mit viel gestalterischem Gespür und mutiger Farbwahl neue vorgefertigte Nasszellen geschickt eingefügt wurden. Es wurde von innen gedämmt, Fenster wurden ausgetauscht und mit außenliegendem Sonnenschutz versehen, Elektroinstallationen ersetzt und an geänderte Brandschutzbestimmungen angepasst sowie Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen erneuert. All dies unter vollständiger Beibehaltung des ursprünglichen Farb- und Materialkonzepts. Ein beeindruckendes Beispiel für den möglichen qualitätvollen Erhalt unseres Baubestandes.