Im Ortskern verkaufte die Stadt Bad Friedrichshall ein Grundstück, um günstigen Wohnraum für Menschen mit Behinderung zu bauen. Zwei viergeschossige Baukörper weichen entlang der Laubengangerschließung den Bestandsbäumen aus und bilden dadurch abwechslungsreiche Innen- und Außenräume. Der parkähnliche Hof ist grüner Begegnungsort in der Stadt.
Eine Verwaltungseinheit und die Tagesstruktur im Erdgeschoss sind der Treffpunkt vieler Menschen während der Woche. Die Ein- bzw. Zweizimmerwohnungen sind ost-west-belichtete Raummodule, Fertigteilbäder trennen den Rückzugsbereich vom Essbereich am Laubengang.
Stützen, Decken und Treppenhauskerne aus Sichtbeton sichern den Brand- und Schallschutz. Die Außenwände sind mit vorgefertigten Holzbauelementen ausgefacht, metallverkleidet und im Laubengang mit heimischer Weißtanne verschalt. Im Bestandsbau wurde ein Fernwärmenetz aufgebaut und die Dachflächen an einen genossenschaftlichen regionalen Energieversorger zur Solarstromgewinnung vermietet.
Ein Wohnhaus inmitten der Stadt Bad Friedrichshall führt uns vorbildlich vor, wie unsere Mitmenschen mit Behinderung in das soziale und gesellschaftliche Leben einer Stadt eingebunden werden können. Differenzierte Freiräume wie der offene grüne Platz fördern die Integration der Wohnanlage in die Stadt und der „gelebte“ Laubengang die Kommunikation unter den Bewohnerinnen und Bewohnern. Intelligente, bedarfsgerechte Grundrisse der Wohnmodule auf kleiner Fläche erzeugen hohe Wohnqualitäten mit einer äußerst sympathischen Atmosphäre.