Die neue Landesanstalt für Bienenkunde ist ein Pilotprojekt von Vermögen und Bau und dem Universitätsbauamt Stuttgart Hohenheim. Zum ersten Mal in Baden-Württemberg sollte ein Institutsgebäude mit Laboreinheiten als Holzbau erstellt und nach dem Bewertungssystem "Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude" zertifiziert werden.
Der Neubau schließt den Campus der Uni Hohenheim als langgestreckter Baukörper nach Süden ab.
In seiner Klarheit tritt er mehr durch seine atmosphärischen Qualitäten als durch vordergründige Bienen- oder Wabenreferenzen als besonderer Baustein der Universität hervor. Er ist lichtdurchflutet, über die verglasten Trennwände blickt man in die wunderschöne Natur, dem Lebensraum des Forschungs- und Unterrichtsgegenstands. Die verwendeten Materialien Holz und Beton sind - wo möglich - massiv, matt und rau belassen. Als Vorbild diente eine präzise gefügte und verarbeitete "Schatulle", in deren Innerem es nach Holz und Bienenwachs riecht.
So poetisch die Aufgabe klingen mag, so passend wurde sie auch umgesetzt. Ein verwunschenes Grundstück am Rande einer Parklandschaft mit einem direkt angrenzenden, renaturierten Weiher – es gäbe keinen besseren Ort für dieses Haus.
Die Angemessenheit, mit welcher der zweigeschossige, langgestreckte, schlanke Baukörper auf dem Grundstück liegt, zieht sich als grüner Faden durch das ganze Projekt. Subtile Details, hölzerne Oberflächen und robuste Materialien lassen das Gebäude mit Sicherheit gut altern und tragen zur lebendigen und einladenden Atmosphäre des Hauses bei.
Beim Durchschreiten verschwimmen Grenzen und man vergisst beinahe, ob man Besucherin bzw. Besucher oder Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter ist. Die hellen, gut proportionierten Büro- und Laborräume strahlen eine angenehme Ruhe aus und laden zum Arbeiten und Forschen ein. Ein Laborgebäude, das man gerne besucht und in dem das Forschen auch über immens wichtige Themen eine besonders große Freude bereitet.