Die bestehende Kirche war bei Projektbeginn ein dunkler, schlammfarbiger Raum, dessen Potential es zu entdecken galt.
Auf den massiven Außenwänden des Kirchenraumes ruht die teilweise sichtbare Konstruktion des Dachstuhls als prägnantes architektonisches Element. Erst durch die neue, tiefblaue Farbfassung und das Beleuchtungskonzept kommt ihm gestalterische Bedeutung zu. Ein deutlicher hell-dunkel Kontrast betont das Zusammenspiel von Struktur (Dachstuhl) und Masse (Wand). Evoziert wird das Bild des in-den-Himmel-blickens, wohingegen der neue Terrazzoboden erdig, massig erscheint. Im Zusammenspiel ein festlicher Raum.
Der Anbau, nutzbar für kleine Gruppen der Gemeinde, wird grosszügig zum Garten geöffnet. Die niedrige Decke wird entfernt, der Raum reicht bis unter das Dach und erhält eine spezifische Gestalt und Farbigkeit.
Das Projekt wurde in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege ausgeführt.
Das Projekt zeichnet sich durch die intensive Auseinandersetzung und Zusammenarbeit aller Beteiligten aus, was im Laufe des Planungsprozesses zum jetzigen Ergebnis geführt hat. Die kleine Kirche präsentiert sich in einer überraschenden Farbgebung – im Äußeren und vor allem im Inneren. Dies ist offensichtlich der intensiven Recherche und einer nachvollziehbaren Argumentation des planenden Architekturbüros geschuldet, das sowohl Bauherrschaft als auch die Denkmalpflege von der Richtigkeit ihrer Absicht überzeugen konnte. Die ungewöhnliche Farbigkeit des Kircheninnenraums führt zu einer ganz besonderen Atmosphäre. Dazu kommen noch die sehr fein detaillierten Einbauten und die neuen liturgischen Gegenstände. Die Qualität setzt sich auch bei der Sanierung des Anbaus aus den sechziger Jahren fort. Auch hier Detailarbeit auf hohem Niveau und eine selbstbewusste und sensible Farbgebung.