In bester, zentrumsnaher Lage in Tübingen am Neckar erprobt das Wohnprojekt der privaten Baugruppe Wolle+ neue Strategien und Wohnkonzepte zur Integration von Menschen unterschiedlicher Lebens- und Einkommenssituationen, sozialer Milieus und kultureller Hintergründe. Inhaltlich entwickelt vom Wohnsoziologen Dr. Gerd Kuhn wird Wolle+ als sozialorientiertes Wohnprojekt unmittelbar auf den Wohnbedarf und die sozialkommunikativen Anforderungen von geflüchteten Menschen reagieren, perspektivisch jedoch das adaptive Konzept Wohnen für Alle verfolgen. Das Haus am Park (Yonder und Somaa) bildet mit 14 Einheiten den Wohnschwerpunkt. Das Angebot umfasst Selbstnutzerwohnungen, Wohnraum für Geflüchtete sowie Microappartements. Die robuste Struktur ermöglicht eine einfache Anpassung der Grundrisse und damit langfristige Nachhaltigkeit. Es wird ergänzt durch den vorgelagerten Kubus (Simon Maier), der mit einem Nachbarschaftstreff die Anwohner einbezieht und einen Mehrwert fürs Quartier schafft.
In Tübingen am Neckar entstand als Projekt einer privaten Bauherrengemeinschaft ein Wohnhaus mit 14 Einheiten: das Haus am Park. Die Mieterschaft des sozialen Wohnprojektes ist bunt, es leben dort Menschen aus unterschiedlichen sozialen Kulturkreisen und Milieus, die sich zudem in verschiedenen Lebenssituationen befinden. Die Idee der sozialen und kulturellen Durchmischung innerhalb einer Wohnanlage ist hier im Sinne der Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Integration vorbildhaft realisiert. Das Haus am Park liegt direkt an der Werkstrasse mit rechteckigem Fußabdruck. Vor- und Rücksprünge gliedern die Betonfassaden und sind ganz wesentlich für das robuste und in der Materialwahl reduzierte Erscheinungsbild verantwortlich. Ein gestalterisches Überstrapazieren der Fassaden wurde innerhalb der Jury kontrovers diskutiert. Mit kleinem Budget wurde hier jedoch eine solide Grundstruktur entwickelt, welche spätere Anpassungen im Innern des Gebäudes leicht möglich macht und eine nachhaltige Nutzung eröffnet. Im Süden und Westen erweitern großzügige Balkone mit Geländern aus Lochblech charmant den Wohnraum in den oberen Etagen. Sowohl formale Reduzierung als auch eine klare Typologie bereichern in angemessenem städtischen Maßstab den Ort.